Sandra Seghir

Die Völklinger Hütte in Rotes Licht getaucht
Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Oliver Dietze

geboren 1993 in Togo
lebt und arbeitet In Dakar, Senegal

Werke

Sound of Pacific Revolution

Datierung
2024 

Material
Öl und Acryl auf Leinwand

Beschreibung

Die in Dakar lebende libanesisch-guineische Malerin Sandra Seghir verknüpft ihr künstlerisches Schaffen mit zahlreichen Erzählungen, die die Beziehung zwischen Individuen und dem kollektiven Gedächtnis hinterfragen. Zwischen Geschichte und Mythologie, Archivbildern und aktuellen Nachrichten entwickelt sie eine eigene Bildsprache für ihre Sicht der Welt. In Sound of Pacific Revolution erkundet Seghir die Rolle von Kunst und Musik in den Widerstandsbewegungen der westafrikanischen Unabhängigkeit. Das Gemälde zollt den musikalischen, spirituellen und politischen Dimensionen Fela Kutis Tribut, der als Erfinder des Afrobeats und als zentrale Figur des nigerianischen Musikerbes gilt. Er ist in der rechten oberen Ecke des Werks dargestellt und deutet mit dem Finger in die Menge – wie zum Aufruf zur Revolte durch Musik. Alle Elemente der Leinwand scheinen auf einen ekstatischen Bewegungsausbruch zu reagieren. Seghir fragt sich: Wie könnten die Klänge der Revolution in der Malerei aussehen? Wie können wir die Polyrhythmik der Musik durch die Polychromie der Farben übersetzen?

                        

I Am a River Whose Source Has Been Forgotten and Whose End Will Never Come

Datierung
2024

Material
Öl und Acryl auf Leinwand

Beschreibung

So wie sich Flüsse durch Täler schlängeln, um in den Ozean zu münden, erforsche ich die Themen Exil und Musik durch Bewegungen des Wassers, und gehe dabei über die fiktiven Grenzen der Erde hinaus.

Miriam Makeba erscheint fast mystisch im Zentrum der Arbeit, in der Gestalt afrikanischer Wassergottheiten, wobei die menschlichen Züge ihres Gesichts nur die Reflexion einer fahlen, ätherischen, fleischlosen Form sind. Die Frau, die als Mama Africa bekannt ist, hat keinen Körper mehr – sie ist zu dem Fluss geworden, der alle Wesen, alle Anstrengungen, alles Leben trägt.

Verschiedenen Gestalten sind zu sehen. Ganz rechts auf der Leinwand ist ein Pfau dargestellt, dessen Farben auch Makebas Kopfschmuck prägen. Sie symbolisieren die Wiedergeburt einer fruchtbaren Vielfalt.

Wärme und Leuchtkraft der verwendeten Farben rufen ein bittersüßes Gefühl hervor, das aus dem Bedürfnis nach Licht in den dunkelsten Zeiten der Menschheitsgeschichte resultiert.

Ich habe versucht, die Essenz von Makebas Persönlichkeit und ihren Leistungen zum Ausdruck zu bringen, das, was jenseits dessen, was wir Tod nennen, überdauert.

Sandra Seghir

Ausstellungen