Rémy Markowitsch

Die Völklinger Hütte in Rotes Licht getaucht
Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Oliver Dietze

geboren 1957 in Zürich
lebt und arbeitet in Berlin

Rémy Markowitsch, arbeitete als Journalist und Fotograf, bevor er 1991 begann, künstlerische Arbeiten zu zeigen. Seither hatte er zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in internationalen Museen und Galerien. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Werke

Katze

Aesop Scans Katze 1995

Aesop Scans Katze 1995
Copyright: Courtesy of the artist

Die ÄsopScans von Rémy Markowitsch verweisen in ihrer Benennung auf den altgriechischen Dichter Äsop, der als Begründer der Fabel gilt. Der Schweizer Künstler durchleuchtet mit einem Röntgenapparat, wie man ihn von Sicherheitskontrollen kennt, Tiere, die in den mythologischen Fabeln eine Rolle spielen. Dass es sich hier um ausgestopfte Tiere handelt, zeigt ihr Innenleben, dessen stoffliche Zusammensetzung durch die Farbigkeit der Scans offenbart wird: Orange steht für organisches Material, Blau für anorganisches, Grün für Mischmaterial. Wie in den Fabeln geht es um moralische Fragen – doch anderer Art, weil die Tiere nicht vermenschlicht werden, sondern ihre Objektifizierung sichtbar wird: als Forschungsobjekt, Ware oder Wohnzimmerdekor.

In seiner monumentalen Multimedia-Installation WE ALL (Except the Others) verwandelt Rémy Markowitsch die historische Hängewagenwerkstatt der Völklinger Hütte in ein raumgreifendes Erinnerungsfeld. Zwischen Schlackenhalden, Benzolhäusern und der Versöhnungskirche entfaltet sich ein dichtes Geflecht aus Geschichte und Gegenwart: Zwangsarbeit, Umweltzerstörung, Macht und Mythos der Familie Röchling. Archivaufnahmen, neue Filmszenen und Stimmen verweben sich zu einer poetischen, irritierenden Hommage an ein widersprüchliches Erbe.