Jürgen Klauke
Werk
Toter Photograph

Jürgen Klauke nutzt Röntgentechnologie, um Kontrolle, Identität und Tod zu erforschen. Wie ein Gepäckstück auf dem Förderband der Flughafenkontrolle wird sein gekrümmter Körper mit der Kamera in der Hand durchleuchtet und erscheint wie ein in weiblich konnotierte Kleidung gehülltes Skelett, lebendig begraben in einem archaischen Opferritual. Das Selbstporträt im Röntgenschacht verbindet performatives Fotografieren mit einem kritischen Blick auf die Überwachungsgesellschaft – entstanden 1988/1993 im Spiegel der Volkszählung von 1987 und der Debatte um den „gläsernen Menschen“, deren Aktualität bis heute ungebrochen ist.