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Galv Fountain

Date

2024, in situ

Dimensions

Höhe 2,6 m

Description

Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass Stephen Burke quasi im Alleingang eine internationale zeitgenössische Kunstbewegung geschaffen hat. Nicht als Künstler wohlgemerkt, sondern als Kurator eines Fan-Accounts auf Social Media: Als „Post Vandalism“ präsentiert er Arbeiten an der Schnittstelle von Strassenästhetik und kanonischer Kunst – „ein Begriff, der längst überfällig war“, laut der Kritikerin Larissa Kikol. Es geht weniger um Übertretungen an sich, sondern um eine Ästhetisierung Ihrer Umstände und Implikationen. Wer sich mal gefragt hat, warum manche Wände nach einer Graffitientfernung aussehen wie Bilder von Mark Rothko, ist schon ganz nah dran.
Als Karrieremove ist das so genial wie gefährlich, denn auch als Künstler produziert Burke natürlich genau diesen Stil. „Galv Fountain“, der galvanisierte Brunnen, nimmt formale Anleihen bei der Trauerweide. Das Werk ist konzipiert als „visueller Kommentar zu den komplexen Machtdynamiken im öffentlichen Raum, und der Rolle von Architektur bei der Formung und Kontrolle dieser Umgebungen“. Kontroll- und Abwehrelemente, wie Metallspitzen auf Zäunen oder potentiellen Sitzflächen, sind der physische Ausdruck dessen, wie die Verwertungslogik unseres „alternativlosen“ Sozialsystems versucht, Anwesenheiten im öffentlichen Raum zu selektieren: Taubenspikes gegen unnütze Menschen. Diese „Hostile Architecture“ nimmt Burke zum Material.
Auch wenn der kleine Vogel auf diesen traurigen Zweigen vielleicht einen Gedanken von Freiheit transportiert, pfeift er wohl bis auf Weiteres im Walde.

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